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Photo by Kat Smith on Pexels
Handlungsansätze

Einsamkeit geht alle an – was kann im Quartier getan werden?

Einsamkeit hat unterschiedliche Ausprägungen. Neben der emotionalen, intimen Einsamkeit gibt es auch eine soziale, kollektive und kulturelle Einsamkeit. Das Quartier und sein Nachbarschaftsgefüge können einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung bzw. Verringerung dieser Einsamkeitsausprägungen leisten. Dabei geht es um Prävention und Intervention durch unterschiedliche Akteursgruppen im Quartier. Um den Aufbau von Kontakten, soziale Interaktionen, gesellschaftliche Teilhabe und Zugang zu gesellschaftlichen Infrastrukturen auf der Quartiersebene zu stärken, setzt sich das Projekt „Einsamkeit. Neue Anforderungen an lebendige Quartiere“ mit den folgenden Handlungsansätzen auseinander.

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Gebaute Umwelt und Infrastrukturen des Alltagslebens

Warum ist eine Anpassung der gebauten Umwelt nötig, um das Einsamkeitsrisiko zu verringern?mehr info

Einsamkeit findet oft hinter verschlossenen Türen statt. Mit dem Rückzug in die eigenen vier Wände wird das Einsamkeitsrisiko größer. Vielfältige Wohnformen, ein begegnungsförderndes Wohnumfeld sowie Alltagsinfrastrukturen können jedoch positiv auf das Einsamkeitsempfinden wirken. Bei entsprechender Beschaffenheit können sie niederschwellige soziale Interaktionen und zwischenmenschliche Kontakte sowie gesellschaftliche Teilhabe begünstigen.

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Mit welchen Themen und Lösungsansätzen setzen wir uns auseinander? Was werden wir erarbeiten?mehr info

Es geht darum aufzuzeigen, was einsamkeitsresiliente Quartiere ausmacht, in Bezug auf die Wohnformen, das Wohnumfeld, die Begegnungsorte und Infrastrukturen der Daseinsvorsorge. Welche Anforderungen sind an die Quartiersausstattung und die Infrastrukturen des Alltagslebens zu stellen? Wie können sie gemeinschaftsfördernd gestaltet werden? Wie können die relevanten Faktoren in anwendungsorientierte Checklisten übersetzt werden? Gute Beispiele aus der Praxis dienen der Veranschaulichung dieser entscheidenden Handlungsebene.

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Professionelle Hilfs- und Unterstützungsaktivitäten

Warum sind professionelle Hilfe und Unterstützung im Quartier wichtig, um das Einsamkeitsrisiko zu verringern?mehr info

Im Quartier kommen viele Kompetenzen und Aktivitäten zusammen, die auch zielgruppenübergreifend Unterstützung bieten. Beschäftigte in sozialen Diensten und (Versorgungs-) Einrichtungen, Schulen und Bildungsträgern, in Kultureinrichtungen und in der Quartierskoordination sind im alltäglichen Kontakt mit den Menschen und bilden wichtige Anlaufstellen.

Chronisch Einsame ziehen sich häufig aus dem sozialen und gesellschaftlichen Leben zurück und nehmen an nachbarschaftlichen Aktivitäten nicht mehr teil. Es bedarf aufsuchender, niederschwelliger, professioneller Hilfs- und Unterstützungsaktivitäten im Sozialraum, die auf den (Wieder-) Aufbau und die Pflege sozialer Kontakte, sozialer Fähigkeiten und gesellschaftlicher Teilhabe ausgerichtet sind und die die Einsamen in ihrem Lebensumfeld erreichen und unterstützen.

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Aufgezeigt werden die besonderen Anforderungen an Hilfs- und Unterstützungsstrukturen, um Einsame im Quartier dazu zu bewegen, soziale Kontakte (wieder-) aufzunehmen und nachbarschaftliche Angebote von Vereinen und Initiativen wahrzunehmen. Es wird untersucht, wie bestehende professionelle Strukturen und Unterstützungsaktivitäten um die Facette Einsamkeit erweitert werden können. Dabei geht es im Wesentlichen um die Bereiche Gesundheit, Pflege, Inklusion und Sozialarbeit. Ziel ist es, Einsame und ihre Bedarfe zu erkennen, sie zu unterstützen und die Aktivitäten untereinander zu verzahnen. Untersucht wird, wie der öffentliche Raum und die sozialen Begegnungsorte in dieser Hinsicht strategisch besser genutzt werden können. Die professionellen Strukturen werden dabei als ein wichtiges Scharnier zum Ehrenamt und Engagement in lokalen Vereinen und Initiativen betrachtet.

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Bürgerschaftliches Engagement

Welche Möglichkeiten bietet das bürgerschaftliche Engagement, um gegen das Einsamkeitsrisiko vorzugehen?mehr info

Eine lebendige Nachbarschaft benötigt über die staatlichen und professionellen Aktivitäten hinaus auch zivilgesellschaftliche Strukturen. Personen, die sich regelmäßig ehrenamtlich engagieren oder in Vereinen aktiv sind, haben ein geringeres Risiko, sich einsam zu fühlen. Kirchengemeinden, Bürger- und Nachbarschaftsvereine, Initiativen, Sportvereine etc. bieten vielfältige Anknüpfungspunkte und Raum für soziales Engagement und Interaktion und tragen zu einer lebendigen Nachbarschaftsstruktur bei. Gleichzeitig können sie Seismografen sein, um einsamkeitsgefährdete Menschen zu identifizieren und niederschwellig zu unterstützen, wenn ausgewählte Personen entsprechend geschult sind.

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Es werden Ansätze und Beispiele untersucht, wie bürgerschaftliches Engagement, Initiativen, Vereine und andere nachbarschaftsgetragene Organisationen ein Miteinander für einsamkeitsresiliente Quartiere befördern können. Dazu gehört, einsamkeitsgefährdete Personen zu erkennen, niederschwellig zu unterstützen, einzubinden sowie sich mit den professionellen Hilfs- und Unterstützungsstrukturen zu verzahnen. Erörtert wird auch, wie der öffentliche Raum und Begegnungsorte dies unterstützen können.

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Einsamkeitsgefährdete Quartiere

Warum ist es wichtig, einsamkeitsgefährdete Quartiere zu identifizieren?mehr info

Maßnahmen und Lösungsansätze lassen sich mit den vorhandenen Ressourcen kommunal meist nicht flächendeckend einsetzen; bei den Interventionen sind Prioritäten zu setzen. Ferner bündeln sich in manchen Quartieren verschiedene Faktoren, die auf Einsamkeitsphänomene hindeuten. Es bedarf einer vertieften Betrachtung, wo „Einsame“ vermutlich anzutreffen sind und welche Quartiere durch ihre Strukturen und Bevölkerungszusammensetzung stärker einsamkeitsgefährdet sind, um dort gezielt und passgenau Maßnahmen und Strukturen zum Einsatz zu bringen.

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Um Quartiere zu ermitteln, die ein erhöhtes Einsamkeitsrisiko aufweisen, wird ein Indikatorenset entwickelt und diskutiert. Dieses setzt sich zusammen aus raumbezogenen Merkmalen und weiteren auf die Betroffenengruppen ausgelegten Attributen. Die praktische Anwendbarkeit eines solchen Indikatorensets auf kommunaler Ebene steht bei der Bearbeitung im Mittelpunkt.

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Digitale Instrumente und Plattformen

Warum ist Digitalisierung ein Feld, um das Einsamkeitsrisiko vor Ort zu behandeln?mehr info

Die Digitalisierung ist aus unserem Alltagsleben nicht mehr wegzudenken. Dieses Querschnittsfeld, das sich durch alle Handlungsansätze zieht, betrifft auch das Thema Einsamkeit. Der Einsatz digitaler Instrumente und Plattformen kann soziale Interaktion, Kommunikation und Kontaktaufbau niederschwellig unterstützen. Gleichzeitig kann die Digitalisierung der Information und Kommunikation aber auch Personen überfordern und aus gewohnten Zirkeln ausschließen. Hinzu kommt der Umstand, dass bestehende Nachbarschaftsplattformen oder lokale Engagementbörsen teilweise gänzlich digital organisiert sind und sich zumeist nicht im realen Raum widerspiegeln.

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Es wird untersucht, inwieweit digitale Instrumente und Plattformen helfen können, einsamkeitsgefährdete bzw. -betroffene Personen zu erkennen, sie auf passende Unterstützungs- und Teilhabeangebote im Quartier aufmerksam zu machen sowie zu helfen, Kontakte (wieder) aufzubauen und sich im realen Leben zu treffen. Dies findet bei der Debatte zu den Infrastrukturen des Alltagslebens wie auch zu den professionellen Unterstützungsaktivitäten und dem bürgerschaftlichen Engagement Berücksichtigung.

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