Einsamkeit meets Stadtentwicklungspolitik
“Wie können wir unsere Stadt- und Ortsteile planen und entwickeln, um bei der Bewältigung und Prävention von Einsamkeit unterstützen zu können?” Mit dieser Frage und vor dem Hintergrund der im Dezember 2023 beschlossenen Strategie der Bundesregierung gegen Einsamkeit setzte Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, in ihrer Eröffnungsrede zum 17. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik in Heidelberg vor etwa 1.300 Kongressteilnehmenden einen klaren Fokus. In diesem Kontext führten wir das Side-Event „Wie können sich Quartiere gegen Einsamkeit wappnen?“ durch, das mit über 140 Anmeldungen auf große Resonanz stieß.
Präsentationen
Unsere Zwischenergebnisse aus dem Kooperationsprojekt bildeten die Grundlage für spannende Diskussionen (Präsentation). Fünf Impulsvorträge von der kommunalen bis zur Landes- und Bundesebene setzten vielschichtige Akzente für Ansätze und Lösungswege. Einigkeit bestand in der Aussage: Einsamkeit in unserer Gesellschaft ist ein dringliches Handlungsfeld.
Gabriele Reichhardt, Leiterin der Strategischen Sozialplanung in der Landeshauptstadt Stuttgart, stellte die innovative gesamtstädtische Strategie gegen Einsamkeit vor, die unter anderem mit der Kampagne „GemEINSAMkeiten“ Vernetzung in der Verwaltung und in der Stadtgesellschaft und damit Teilhabe fördert. (Präsentation)
Jörn Ehmke, Leiter der Abteilung Stadt- und Quartiersentwicklung der Wohnungsbaugesellschaft GEWOBA Bremen, zeigte am Beispiel der Neuen Vahr auf, wie Stadtquartiere durch soziale Angebote und Netzwerkarbeit zu lebendigen Gemeinschaften werden können. (Präsentation)
Rainer Hub, Referent am Zentrum Engagement, Demokratie, Zivilgesellschaft im Ev. Bundesverband Diakonie Deutschland sowie Sprecherratsvorsitzender im Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement BBE, betonte die gesellschaftliche Aufgabe des bürgerschaftlichen Engagements in der Einsamkeitsbekämpfung. (Präsentation)
PD Dr. Marcel Lewandowsky vertrat das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz und wies auf die Notwendigkeit landespolitischer Maßnahmen hin. Er erläuterte die dortigen Strategien gegen Einsamkeit unter Beteiligung der gesamten Landesregierung. (Präsentation)
Prof. Dr. Michael Noack von der Hochschule Niederrhein, Institut SO.CON, unterstrich die Schlüsselrolle der Gemeinwesenarbeit bei der Gestaltung von Gelegenheitsstrukturen sowie der integrierten Ansätze für die Prävention und Linderung von Einsamkeit. (Präsentation)
Mit den vielfältigen Impulsen aus verschiedenen Handlungszusammenhängen und regen Diskussionsbeiträgen wurde deutlich, wie auf das Thema Einsamkeit im Quartier reagiert werden kann. Eine wichtige Erkenntnis ist, die Handlungsebenen und Handlungsfelder stärker zu verknüpfen. Mit dem integrierten Ansatz werden wir uns im Kooperationsprojekt „Einsamkeit. Neue Anforderungen an lebendige Quartiere“ in der Auswertung und Aufbereitung der Erkenntnisse weiter beschäftigen.